Letzte Aktualisierung am 10. August 2024
Technologisch – Nachhaltig – Werteorientiert
Leitbild und Struktur
„Technologisch, nachhaltig, werteorientiert“, diesen Leitbegriffen aus dem Schulprogramm des Hans-Sachs-Berufskollegs fühlen sich die Kolleginnen und Kollegen, aber auch unsere Schülerinnen und Schüler verpflichtet. Die Leitbegriffe gelten nicht nur für den Unterricht: Technik und Ökologie zentrieren ohnehin das unterrichtliche Geschehen, und die Erziehung zu Werten ist gesetzlicher Auftrag. Wir wollen unsere Leitbegriffe auch im Schullalltag jenseits des Unterrichtes leben.
Technisch müssen wir als Schule in Kompetenz und Ausstattung stets auf dem neuesten Stand sein – bei dem Tempo des technologischen Wandels und gerade durch KI eine enorme Herausforderung. Ökologie und Gebote der Nachhaltigkeit sind Taktgeber für unser praktisches Handeln wie auch bestimmend für unser Gebäude- und Ressourcenmanagement. Unsere Werte sind die Grundlage für unsere Erziehungsarbeit und für die ganzheitliche Bildung. Zuvorderst müssen wir als Lehreinnen und Lehrer unsere Erziehungswerte aber auch selbst vorleben. Oberstes Ziel dabei bleibt, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler zu leistungsfähigen, mündigen und selbstbewussten Mitmenschen entwickeln. Teilnahme und Teilhabe an der Arbeitswelt und an den politischen Entscheidungsprozessen unseres Staates sind dabei ebenso wichtig wie das reflektierte Entwickeln einer ganzheitlichen und individuellen Lebensgestaltung.
Damit dies gelingen kann, ist der Blick auf den einzelnen Menschen und seine individuelle Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit wichtig. Voraussetzung dafür ist ein gesundes Lern- und Lehrumfeld. Deswegen soll das Hans-Sachs-Berufskolleg auch eine gesunde Schule sein, die auf möglichst vielen Handlungsfeldern die Gesundheit aller an der Schule tätigen Menschen berücksichtigt.
Es gilt, diese Leitbilder möglichst in alle Handlungsfelder schulischen Lebens hineinzutragen. Für die Umsetzung hat sich das Hans-Sachs-Berufskolleg über seine Mitwirkungsorgane ein Schulprogramm gegeben, welches ehrgeizig Zielsetzungen und Handlungsabsichten auf den verschiedenen Ebenen schulischen Lebens vorgibt und die es gemeinsam zu verwirklichen gilt.
Gute und gesunde Schule entwickelt sich nicht von oben, sondern von der Basis durch innovative und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die Altes und eingelaufene Pfade in Frage stellen, die Ideen haben und Neues wagen. Gleiches gilt natürlich auch für die Schülerinnen und Schüler, für Eltern und Ausbildungsbetriebe und für unsere vielen Kooperationspartner. Sie alle dürfen und sollen zu guter und gesunder Schule beitragen. Deswegen war es seit 2007 u.a. Absicht der Schulleitung, die Schulprogrammarbeit in die Hände von Kolleginnen und Kollegen zu legen. Diese erarbeiten selbstgesteuert Vorstellungen, wohin sich das Hans-Sachs-Berufskolleg pädagogisch und didaktisch entwickeln soll. Die Schülerschaft, die Eltern und die Betriebe sind über die Mitwirkungsgremien beteiligt. Grundlage für die Arbeit ist das SchulG, der Runderlass 14-23 Nr. 1 Schulprogrammarbeit und der Referenzrahmen Schulqualität. Die Schulleitung verantwortet die Umsetzung und Evaluation, überdies initiiert sie die weitere Schulentwicklung. Um die Arbeits- und Leistungsfähigkeit aller in der Schule Tätigen nachhaltig zu erhalten, soll kooperatives und salutogenes Leitungshandeln Prinzip sein.
Die Organisation der Schule, der Aufbau und die Abläufe, sind im Organisationshandbuch niedergelegt und beschrieben. Die beiden Steuerungselemente Schulprogramm und Organisationshandbuch dokumentieren das inhaltliche und formale Schulleben des Hans-Sachs-Berufskollegs nach innen und nach außen. In den jährlich aktualisierten Organisationshandbüchern ist am Ende jeweils das dokumentiert, was es im vergangenen Schuljahr an wichtigen Projekten, Entscheidungen und Ereignissen gegeben hat. Eine umfassende Chronik der Schule fehlt, ist in Teilen aber in der Festschrift zur 125-Jahr-Feier aus dem Jahr 1990 niedergelegt.
Die Unterrichtsplanungen und Leistungskonzepte sind in den didaktischen Jahresplanungen der Bildungsgänge beschrieben und online verfügbar (Didaktischer Wizard oder CMS der Homepage). Sie werden anlassbezogen oder zumindest jährlich aktualisiert.
Die Kommunikation zwischen Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften wird über die digitale Plattform IServ sichergestellt. Als Kommunikationsmittel stehen E-Mail-Accounts, ein Videokonferenztool, Messenger-Dienst und vieles mehr zur Verfügung.
Für alle grundlegenden Handlungsfelder der Schule sind abteilungsübergreifende aber auch abteilungsinterne, mittelfristig angelegte Konzepte (Inklusion, Gleichstellung, Fortbildung, Gewaltprävention, Talentschule etc.) erarbeitet worden, die auf IServ abrufbar sind.
Das Schulprogramm wird von allen Lehrerinnen und Lehrern und den übrigen Beteiligten erarbeitet, laufend aktualisiert und in den Gremien beschlossen. Es basiert auf dem langfristig angelegten, oben beschriebenen Leitbild der Schule und ist ein Steuerungsmittel, um die Schule pädagogisch und didaktisch weiterzuentwickeln. Es ist interaktiv und digital auf der Homepage in einem Content-Management-System (WordPress) der Schule eingestellt.
Das Schulprogramm besteht aus diesem Leitbild und den sich daran anschließenden abteilungsübergreifenden und abteilungsinternen Konzepten. Beides ist auf der Homepage beschrieben bzw. in PDF-Dateien hinterlegt. Im Rahmen des von der Schulkonferenz beschlossenen Leitbildes des Schulprogramms geben sich die Abteilungen und Konzept-Verantwortlichen kurz- und mittelfristige Ziele, um die Schulentwicklung im Sinne des Referenzrahmens Schulqualität voranzutreiben. Diese Konzepte, die Maßnahmen und die terminierte Evaluation sind der dynamische Bestandteil des Schulprogramms und werden jährlich auf der Homepage aktualisiert.
In den Vor-Corona-Jahren lagen die Schwerpunkte der Schulprogrammarbeit auf der Verbesserung der schulinternen Kommunikation und auf der Weiterentwicklung der Erziehungsstandards. Aber schon 2017/18 hatten wir uns – noch vor der Corona-Krise – mit der Digitalisierung des Lehrens und Lernens beschäftigt. Seit 2018/19 stand das Thema „Sprachsensibler Unterricht“ auf der Tagesordnung mehrerer pädagogischer Tage, auch noch im letzten Jahr. Seit 2019 haben wir mit dem neuen Bildungsgang des beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Ingenieurwissenschaften und dem Bildungsgang „Staatlich geprüfte Informatiker“ unser Ausbildungsspektrum deutlich erweitert. Seit 2020 sind wir Talentschule, ein Schulversuch, der besonders die individuelle Förderung in den Mittelpunkt des schulischen Handelns stellt. Die von uns kreierte TALENT.WERK.STATT.SCHULE fördert sprachliche und naturwissenschaftlich-mathematische Kompetenzen im Zusammenhang mit praktischer Ausbildung in den Werkstätten. Dies alles ins Schulprogramm einzubinden, war eine gewaltige Herausforderung. In der Corona-Krise lag der schulprogrammatische Schwerpunkt auf der Digitalisierung des Unterrichtes – vor allem auf den unterschiedlichen Formen des Distanzunterrichtes. Im Jahr 2022 hat uns die Qualitätsanalyse, zu der wir uns freiwillig gemeldet hatten, gute Pädagogische Arbeit bescheinigt. Die Umsetzung der Digitalisierungstrategie 2025 NRW kommt gut voran, die Transformation vom Didaktischen Wizard 2.0 auf die Version 3.0 und der Umzug von Wiki auf das oben beschriebene CMS-System ist abgeschlossen. In diesem Schuljahr gilt es, die Konzepte und Zielvorstellungen des Schulprogramms zu überarbeiten und die Ziele, die wir in der Corona-Krise und im der QA nicht erreicht haben, wiederaufzunehmen.
Mein besonderer Dank gilt denen, die am Programm und an der jetzigen Form mitgearbeitet haben und natürlich allen, die das mit ihrer Arbeit am Hans-Sachs-Berufskolleg umsetzen und leben.
Oberhausen, im August 2024
Marc Bücker
Oberstudiendirektor
Technologisch
Das Hans-Sachs-Berufskolleg ist ein technisches Berufskolleg. Das Bildungsangebot umfasst die Bereiche Bautechnik, Elektrotechnik, Gestaltungstechnik, Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, Kfz-Technik, Metalltechnik und Nahrungstechnik. Das zentrale Bildungsziel des technischen Berufskollegs ist, mit Blick auf das Schulgesetz und den Technik-Begriff, die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die erworbenen Kompetenzen sowie eine praktische Anwendung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse dienen letztlich der Produktion industrieller, handwerklicher und künstlerischer Erzeugnisse. Darüber hinaus nehmen wir Technologiefolgen auch kritisch in den Blick.
Wir setzen unser technisches Leitbild um, indem wir
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uns auch weiterhin systematisch sowohl fachlich als auch methodisch und didaktisch fortbilden.
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intensiv mit unseren Kooperationspartnern (Duale Partner, Berufsförderungswerk, Überbetriebliche Ausbildungsstätten…) zusammenarbeiten.
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die technische Ausstattung unserer Werkstätten sowie der Klassen- und EDV-Räume kontinuierlich an den Stand der Technik anpassen.
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uns mit unseren Werkstätten und handwerklichen Fertigkeiten gegenseitig unterstützen.
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die regionale Handwerkskultur bei unserer Unterrichtsarbeit berücksichtigen.
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die Thematisierung von Technologiefolgenabschätzung als Unterrichtsthema in unseren Didaktischen Jahresplanungen verankern.
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den Anteil an fächerübergreifendem, ganzheitlichem Unterricht kontinuierlich erweitern.
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die handwerklichen Elementarfertigkeiten und naturwissenschaftlichen Grundkenntnisse unserer Schülerinnen und Schüler frühzeitig systematisch fördern.
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neue Bildungsangebote entwickeln.
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uns mit unserer technischen Kompetenz auch regionalen und überregionalen Partnern (z.B. Handwerkskammer, MZH, Schulen, Firmen) als Fort- und Weiterbildungsstätte (Ausbildereignungsschein, Solarschule, Lehrerfortbildung) anbieten.
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uns aktiv an der Entwicklung neuer Lehrpläne beteiligen.
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moderne Informations- und Kommunikationstechnologien in unsere schulische Arbeit integrieren und weiterentwickeln.
Nachhaltig
Spätestens seit der Konferenz von Rio (1992) kommt der Entwicklung einer zukunftsfähigen Wirtschaft unter nachhaltigen Bedingungen global besondere Bedeutung zu. Die Fridays-for-Future-Bewegung wird nicht zuletzt von Schülerinnen und Schülern getragen, und so kommt auch unserer Schule eine besondere Verantwortung zu. Nachhaltige Bedingungen befriedigen die Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Generationen. Dabei sind ökologische Aspekte vor allem vor dem Hintergrund der Klimakrise von zentraler Bedeutung. Darauf haben sich Arbeitswelt und Berufsbildung einzustellen.
Wir setzen unser nachhaltiges Leitbild um, in dem wir…
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eine Solarschule sind.
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über ein einzigartiges, in einem internationalen Schülerprojekt entstandenes Ökohaus verfügen.
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auf unserem Schulgelände einen Solar-Schulungsturm errichtet haben, der einen Beitrag zur Energieversorgung der Schule leistet und von zahlreichen Bildungsgängen zu Unterrichtszwecken genutzt wird.
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in Kooperation mit der Handwerkskammer Assistenten für energie- und ressourceneffizientes Wirtschaften im Handwerk ausbilden können.
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in Kooperation mit regionalen Partnern Informationstage zu Energie- und Umweltfragen durchführen.
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vermitteln, dass Ökologie und Nachhaltigkeit ein wichtiger Produktionsfaktor zur Sicherung und Ausbau unseres Wohlstands sind.
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alternative Energieerzeugungs- und Antriebsarten als Versuchs- und Demonstrationsanlagen auf dem Schulgelände betreiben,
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ein Abfallmanagementsystem implementieren, das neben organisatorischen auch erzieherische Aspekte in den Blick nimmt.
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unser Schulgebäude und die Ausstattung nachhaltig bewirtschaften.
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den Schulhof und die Außenflächen wieder stärker entsiegeln.
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die Energie- und Ressourceneffizienz unseres Schulgebäudes zum Unterrichtsgegenstand machen und Lernsituationen / Projekte entwickeln, die einen Beitrag zu dessen nachhaltiger Bewirtschaftung leisten.
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auf ein verbessertes Angebot im öffentlichen Nahverkehr hinwirken.
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die Koordination der vielschichtigen ökologischen Aspekte in die Verantwortung eines/einer „Nachhaltigkeitsbeauftragten“ legen.
Werteorientiert
Das HSBK legt neben der schulischen Ausbildung Wert auf die Bildung der Menschen im Rahmen des Erziehungsauftrages. Dieser Wertekanon speist sich im Grundsatz aus der jüdisch-christlichen Tradition und der Aufklärung. Wir respektieren zugleich die Werte eines liberalen Islams und die anderer Religionen. Zu diesen gemeinsamen Werten gehören vornehmlich Menschenwürde, Demokratie, Nächstenliebe, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz. Unsere Grundfragen nach Werten lauten:
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Was sichert ein gutes Leben an der Schule, das der Lebensqualität dient?
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Was ermöglicht ein gerechtes Leben an der Schule, das die Menschenwürde nicht verletzt?
Wir halten darum bei der Erfüllung des Erziehungsauftrages für besonders wichtig, …
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dass für alle an Schule Beteiligten verbindliche Erziehungsstandards eingehalten werden.
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dass alle am Erziehungs- und Lernprozess Beteiligten lernen, angemessen und wertschätzend mit ihren Mitmenschen umzugehen.
Erfolgreiches Lernen und Lehren kann unserer Ansicht nach nur in einem angstfreien Raum in gegenseitigem Respekt voreinander stattfinden.
Wir setzen unser werteorientiertes Leitbild um, indem wir…
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die Schule innen und außen für alle am Schulleben beteiligten Menschen als Ort mit hoher Aufenthaltsqualität umgestalten. Beispielhaft seien hier die von Schülerinnen und Schülern erstellten Sitzbänke auf dem Schulhof und die Umgestaltung des Foyers und die Cafeteria genannt.
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die räumlichen Arbeitsbedingungen der SV und der Schulsozialarbeiter ständig verbessern.
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in Kooperation mit der SV einen Hofdienst eingerichtet haben, der zur Sauberkeit des Schulhofes und -gebäudes beiträgt.
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durch die Entrichtung einer freiwilligen Servicegebühr eine sozialversicherungspflichtig beschäftigte Reinigungskraft finanzieren zur Verbesserung der Hygiene in den Schülertoiletten.
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auf die veränderten Bildungs- und Lebensbedingungen der Menschen eingehen und uns aktiv an den bildungspolitischen Themen Oberhausens beteiligen.
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als „Fair Trade School“ zertifiziert sind.
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uns als „Gesunde Schule“ begreifen und dies umfassend auf allen Handlungsfeldern der Schule umsetzen.
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unseren Schülerinnen und Schülern Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen; dazu gehören Kurzandachten („Atempausen“) in der Fasten- und Advents-Zeit, AG´ s im sportlichen (Fußball, Kanu u.a.) und kulturellem Bereich (Fotografie; Pantomime u. a.).
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verstärkt außerschulische Lernorte mit einbeziehen und somit Exkursionen, Klassenfahrten und Projekttage anbieten.
Wir schaffen einen Rahmen für ein gerechtes Schulleben, indem wir…
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durch Erstellung, regelmäßige Überarbeitung und Aushändigen der Leistungskonzepte an jeden Schüler Transparenz und Berechenbarkeit in der Leistungsbewertung und bei den Leistungsanforderungen schaffen.
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unsere Schülerinnen und Schüler dazu anhalten, den Lehrkräften und der Schule ein systematisches Feedback zu geben (z.B. mit unserer Online-Bewertung).
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Flagge gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit zeigen.
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Coolness-Training für Schülerinnen und Schüler anbieten.
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speziell ausgebildete Kolleginnen und Kollegen haben, die im Umgang mit gewaltbereiten Schülerinnen und Schülern geschult sind.
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Gewaltvorkommnissen, nicht zuletzt in der Teilkonferenz, konsequent begegnen. Als Zielsetzung der Teilkonferenz sollen Prävention und Erziehung vor Disziplinar-Maßnahmen stehen.
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den Grad unseres Erziehungseinflusses als Maßstab für die Beurteilung von Regelverletzungen setzen.
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Gewaltvorkommnisse in der Gesellschaft wahrnehmen und entsprechend reagieren (z.B. Gedenkveranstaltungen).
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regelmäßig Veranstaltungen im Spektrum von Totalitarismus und Rassismus durchführen.
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die kulturelle Vielfalt als gegenseitige Bereicherung der Kulturen leben (z.B. im Religions- und Politikunterricht).
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sprachsensibel in allen Bildungsgängen unterrichten.
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die Themen Toleranz, Diversität und Umgang mit Rassismus kontinuierlich als Unterrichtsthemen behandeln.
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die der Schule anvertrauten Haushaltsmittel gerecht und transparent einsetzen.