Fachschule für Maschinenbautechnik

Fachschule für Maschinenbautechnik2021-01-07T18:44:39+01:00

Berufsbild

Technikerinnen und Techniker der Fachrichtung Maschinenbautechnik projektieren, planen und berechnen Anlagen und Systeme des Maschinen- und Anlagenbaus. Sie überwachen und steuern den Bau, die Montage und den Betrieb der Maschinen und Anlagen. Sie nehmen Aufgaben im technischen Kundendienst, im Vertrieb und in der Schulung wahr. Ein weiteres Aufgabenfeld liegt in der Beratung unterschiedlichster Kunden.
Sie arbeiten in Planungs- und Ingenieurbüros, kommunalen und staatlichen Verwaltungen oder als Dienstleister, Gutachter und Berater. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich auch in Organisationen und Kammern, in Softwarefirmen und Entwicklungsabteilungen.
Technikerinnen und Techniker der Fachrichtung Maschinenbautechnik verfügen über die fachlichen und personalen Kompetenzen zur Konzeption, Organisation und Durchführung von Kundenakquisition, -betreuung und -beratung. Sie haben neben den Produkten und Dienstleistungen stets die technologischen, ökonomischen und ökologischen Auswahl- und Beurteilungskriterien im Blick. Sie bereiten Fachvorträge und Schulungen vor und führen diese eigenverantwortlich durch.
Bei der Planung und Entwicklung von Maschinen und Anlagen ermitteln sie die Planungsgrundlagen, treffen eine Systemauswahl, führen die erforderlichen Berechnungen, Komponentenauswahl und Dimensionierungen durch und erstellen Angebote und Leistungsverzeichnisse. Sie treffen die technologischen Entscheidungen im Rahmen der Kundenwünsche und der gesetzlichen Vorgaben. Dabei berücksichtigen sie Wirtschaftlichkeit, Ökologie und gesellschaftlichen Folgen. Durch ständige Weiterbildung planen sie auf aktuellem technologischen Stand ressourcenschonend und zukunftsorientiert.
Technikerinnen und Techniker der Fachrichtung Maschinenbautechnik gestalten betriebliche Geschäftsprozesse mit. Sie sind bei der Entwicklung und Umsetzung von Qualitätsmanagementsystemen beteiligt und übernehmen Aufgaben im Facility-Management.

Erfahrung und Innovation

Der Bildungsgang Fachschule für Technik mit der Fachrichtung Maschinenbautechnik ist einer der ersten Fachschulbildungsgänge am Hans-Sachs-Berufskolleg und kann somit über eine lange Tradition und Erfahrung verfügen. Dies wird auch bestätigt durch die große Akzeptanz der Industrie und durch den Zuspruch der Studierenden. In der Fachrichtung Maschinenbautechnik übernehmen Technikerinnen und Techniker in vorwiegend industriellen Betrieben sowie in Dienstleistungsbereichen folgende Aufgaben:

  • Koordinierung, Arbeitsplanung und Konstruktion in verschiedenen Bereichen der Technik
  • Planung und Projektierung von Maschinen und Anlagen
  • Überwachung von Maschinen, Maschinenparks und Anlagen
  • Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen
  • Beratungstätigkeit beim Kunden

Welcher Tätigkeitsbereich überwiegt, ist abhängig vom jeweiligen Unternehmen bzw. Unternehmensbereich und natürlich vom betriebsinternen Einsatz der Technikerin/des Technikers.

Integration durch Qualifikation

Ein Ziel des Bildungsganges ist es auch, Rehabilitanden des Berufsförderungswerkes wieder in das Berufsleben mit einer höherwertigen Tätigkeit einzugliedern. Von dieser Integration profitieren alle Studierenden. Für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die bereits im Berufsleben stehen, bietet die Fachschule (Technikerschule) damit eine interessante Möglichkeit zur beruflichen Weiterbildung. Ebenso gilt dies für Arbeitnehmerinnen, die derzeit ohne Beschäftigungsverhältnis sind. In Verbindung mit einem Zusatzkurs Mathematik ermöglicht sie auch den Erwerb der Fachhochschulreife. Weitere zum Teil kostenpflichtige Qualifizierungsangebote sind die Lehrgänge zum Qualitätsmanagementbeauftragten (Prüfung durch den TÜV) oder zur Ausbildereignungsprüfung (Prüfung durch die Handwerkskammer).

Bildungsgang und Ausbildungsziel

Die Bildungsgänge der Fachschule vermitteln eine berufliche Weiterbildung und ermöglichen den Erwerb der Fachhochschulreife.
Die Schülerin oder der Schüler erwirbt den Sekundarabschluss I – Fachoberschulreife – am Ende des ersten Jahres mit der Versetzung ins zweite Jahr eines Vollzeitbildungsganges.
Für die Zuerkennung der Fachhochschulreife ist eine schriftliche Prüfung in einem der drei Bereiche – muttersprachliche Kommunikation /Deutsch, Fremdsprache, mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich – abzulegen, in der die festgelegten Standards nachzuweisen sind. Für die Zuerkennung der Fachhochschulreife für Absolventinnen und Absolventen der mindestens zweijährigen Fachschulen kann der Nachweis der geforderten Standards in zwei der drei Bereiche durch kontinuierliche Leistungsnachweise erbracht werden. In der Fachschule für Technik am Hans-Sachs-Berufskolleg ist Mathematik als fachlicher Schwerpunkt festgelegt worden. Soweit die zeitlichen und inhaltlichen Rahmenvorgaben dieser Vereinbarung durch die Stundentafeln und Lehrpläne der genannten beruflichen Bildungsgänge abgedeckt und durch die Abschlussprüfung des jeweiligen Bildungsgangs oder eine Zusatzprüfung nachgewiesen werden, gelten die Bedingungen dieser Rahmenvereinbarung als erfüllt. Die Teilnahme im Fach Mathematik ist am Hans-Sachs-Berufskolleg die Voraussetzung zur Zulassung zur Abschlussprüfung. In der schriftlichen Prüfung mit einer Dauer von mindestens zwei Stunden soll nachgewiesen werden, dass die Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, komplexe Aufgabenstellungen selbstständig zu strukturieren, zu lösen und zu bewerten, die dabei erforderlichen mathematischen oder naturwissenschaftlich-technischen Methoden und Verfahren auszuwählen und sachgerecht anzuwenden.

Die Prüfung ist bestanden, wenn mindestens ausreichende Leistungen in allen Fächern erreicht sind (§ 16, Abs. 4 der Anlage E zur APO-BK).

Die Zuerkennung der Fachhochschulreife erfolgt nur im Zusammenhang mit der bestandenen Prüfung zum Staatlich geprüften Techniker-Fachrichtung Maschinenbautechnik.

Dauer der Ausbildung

In der Vollzeitform: 2 Jahre bei 32 – 36 Unterrichtsstunden/Woche.
Für die Fachschule/Maschinenbautechnik wird bei entsprechender Nachfrage der Unterricht auch in Teilzeitform angeboten.

Die Ausbildung zum Staatliche geprüften Techniker für Maschinenbautechnik beginnt in der Regel im August mit Beginn des normalen Schuljahres.
Die Anmeldung erfolgt ab Februar.

Projektarbeit

Die Projektarbeit hat aufgrund ihres Stellenwertes in der Stundentafel den Status eines Faches und wird im dritten Semester mit jeweils 8 Unterrichtsstunden an einem Wochentag durchgeführt. Auf dem Zeugnis wird sie mit Angabe des Themas mit einer Note ausgewiesen.
Projektarbeiten werden in Gruppen von ca. 3 bis 4 Studierenden in den Unterrichtsräumen der Schule durchgeführt. Die Projektarbeit liefert den lernorganisatorischen Rahmen, in dem, losgelöst von Zuordnungen zu anderen Fächern oder Lernfeldern, erworbene Kompetenzen bei der Durchführung eines umfassenden berufsrelevanten Projektes angewandt und weiterentwickelt werden können. Dies gilt in besonderem Maße für die im Rahmen von Selbstlernphasen erworbene Kompetenzen.
Für die Projektarbeit werden keine inhaltlichen Vorgaben gemacht. Die Themen der Projekte können durch die Arbeitsgruppen selbst gewählt werden. Dabei stehen die Lehrenden beratend zur Seite, um zu gewährleisten, dass die Projekte sowohl realisierbar sind als auch dem der Kompetenzentwicklung entsprechenden Anforderungsniveau gerecht werden.
Zur Projektarbeit gehören neben dem eigentlichen Umsetzen der Projektaufgabe, die begleitende Protokollierung des Arbeitsfortschrittes und eine abschließende Präsentation des Projektergebnisses vor Publikum, sowie im Internet. Der Verlauf der Projektarbeit wird in einer schriftlichen Dokumentation festgehalten.
Jeder Projekteilnehmer erhält eine Einzelnote unter Berücksichtigung des selbständigen Arbeitens und der Arbeit im Team, des Projektergebnisses, der Dokumentation und der Präsentation.

Lehrmittel

Die für den Unterricht erforderlichen Fachbücher stehen zum großen Teil im Ausleihverfahren zur Verfügung. Trotzdem ist nicht auszuschließen, dass einige Lehrmittel käuflich erworben werden müssen bzw. sollten.
Für die unterrichtliche Arbeit stehen PC-Räume zur Verfügung; zu Hause sollte aber ebenfalls die Zugriffsmöglichkeit auf einen PC bestehen.
Im Unterricht kann an eigenen Laptops gearbeitet werden, um die Arbeit im heimischen Bereich nahtlos fortsetzen zu können.

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