NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer informierte sich über die Fortschritte der Talentschule

Oberhausen, 29.10.2020

Behutsam biegen die Schüler der BFM2 am Werktisch den Draht zurecht; drei riesige Objektive sind auf sie gerichtet. Die Kamera-Verschlüsse prasseln wie ein Regenschauer. Alle tragen eine Maske. Die Ministerin, in schwarzem Kostüm mit grünem Schal und ebenfalls mit Maske, schaut aufmerksam zu und lässt sich die Arbeit erklären. Schüler und Werkstattlehrer geben fachkundig Auskunft. Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz kommt mit den Schülern ins Gespräch. Gäste aus der Bezirksregierung, dem Schulministerium und weitere Pressevertreter erkunden den hohen, hellen Werkstattraum. Und als Gastgeberin ist die Schulleitung vor Ort, moderiert und erläutert Hintergründe.

Sollten die Schüler und Lehrkräfte bei so viel Besuch nervös gewesen sein: anzumerken war es ihnen nicht. Im Gegenteil: Die Atmosphäre war entspannt und locker. Die Schülerinnen und Schüler der BFM1, BFM2, BFB2 und BFE2 waren mit viel Engagement und Konzentration bei der Sache. Und mit ihren schlagfertigen Antworten sorgten sie gelegentlich für Heiterkeit. Denn eigentlich war ja auch nur Unterricht.

Anders war nur, dass diesmal Besuch aus der Politik zugegen war: um durch eigene Anschauung zu erleben, wie das HSBK den Schulversuch ‚Talentschule‘ an Ort und Stelle umsetzt. Im letzten Jahr hatte unsere Schule sich beworben und – gemeinsam mit 35 weiteren Schulen in NRW – die begehrte Auszeichnung erhalten. Im Schuljahr 20/21 kommen weitere 25 Schulen hinzu. Schulversuch ‚Talentschule‘, das bedeutet, dass unsere Schule in den nächsten Jahren zusätzliche finanzielle Ressourcen erhält: um neue Lehrerinnen und Lehrer einzustellen; eine ‚Talentwerkstatt‘ einzurichten und sie mit modernsten digitalen Technologien auszustatten; um innovative Unterrichtskonzepte zu entwickeln und neue Wege zu gehen bei der Sprachförderung in der Mathematik und beim Werkstattunterricht. Oder wie das Ministerium selbst schreibt: „An den Talentschulen soll exemplarisch erprobt werden, wie die Schulen besondere Fähigkeiten der Kinder noch besser unterstützen können. Gerechtere Bildungschancen können durch die Entkopplung von sozialer Herkunft und Bildungserfolg an Schulstandorten mit besonderen Herausforderungen gelingen.“

Das bedeutet zusätzliche Schubkraft in den verschiedensten Bereichen: mehr praktisches Arbeiten, mehr Lernmöglichkeiten mit MINT-Profil, mehr kulturelle Bildung, mehr individuelle Beratung und Berufsorientierung. Auch eine stärkere Vernetzung mit unserem ‚Quartier‘ Oberhausen wird es geben sowie eine Vielzahl von Aktivitäten an außerschulischen Lernorten. Begleitet und verstärkt wird all dies durch unsere Schulsozialarbeit. Und alle beteiligten Lehrkräfte werden regelmäßig auf Fortbildungen geschult, um die vielen Möglichkeiten des Schulversuchs bestmöglich auszuschöpfen.

Die Einstellung neuer Kolleginnen und Kollegen ist bereits erfolgt und vieles weitere auf den Weg gebracht. Im Fokus für die nächste Zeit stehen die Einrichtung der Talentwerkstatt und die Verknüpfung digitaler Technologien mit den Inhalten des Unterrichts.

Der Talentschul-Besuch der Ministerin, der erste an einem Berufskolleg, war jedenfalls ein voller Erfolg. Auch in der regionalen Presse fand er ein großes Echo: „Oberhausener Talentschule ist Vorbild für andere“, titelte die WAZ. Und führt weiter aus: „NRW-Schulminsterin Yvonne Gebauer hat die Talentschule am Hans-Sachs-Berufskolleg besucht und war von deren ersten Gehversuchen begeistert.“

Ein herzliches Dankeschön an alle, die den Erfolg dieses Besuches möglich gemacht haben.

(sta)