„Lernen aus der Ferne: Welche Erkenntnisse und Konsequenzen zieht der Bildungssektor aus der Corona-Krise?”

„Bildung ist ein Grundrecht, auch in der Pandemie“

Zwei Schulleiter und ein Staatssekretär diskutieren online das „Lernen aus der Ferne“

„Welche Erkenntnisse für Aus- und Weiterbildung können wir aus der Corona-Krise ziehen?“ Vor dem Hintergrund dieser Frage fand am vergangenen Donnerstagabend in der Handwerkskammer Düsseldorf das MINT-Forum 2020 statt, eine 90-minütige Diskussionsrunde veranstaltet von der Handwerkskammer und der Serviceorganisation Rotary. Aufgrund der Pandemie-Situation gab es das nun schon seit über fünf Jahren bestehende Forum zum ersten Mal in digitaler Form: Alle Interessierten hatten sich zuvor online anmelden können und konnten die Diskussion live via Zoom verfolgen. Auch Fragen konnten per Chat-Funktion gestellt werden, eine Option, von der viele der Zuschauerinnen und Zuschauer engagiert Gebrauch machten. Auf YouTube ist die Veranstaltung nun in voller Länge anzuschauen – licht-, video- und kameratechnisch komplett auf die Beine gestellt by our very own Frank Retaiski, Lehrkraft für Elekrotechnik und mediales Multitalent am HSBK.

Als Gäste des Forums waren eingeladen der Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung Mathias Richter, unser Schulleiter Marc Bücker, sowie der Schulleiter der Liebfrauenschule in Mülhausen, Christoph Aretz. Moderiert wurde die Veranstaltung durch die WDR-Journalistin Beate Kowollik.

Schon nach kurzem Austausch wurde deutlich, wie weit und breitgefächert das Thema ist: Staatssekretär Mathias Richter weist in seinen einführenden Worten darauf hin, dass das Thema digitaler Bildung im Allgemeinen schon seit geraumer Zeit ganz oben auf der Agenda jeder Bildungsdebatte steht. Und diese Frage habe nun, unter den Bedingungen der Pandemie, seit vergangenem März lediglich an Dringlichkeit gewonnen. Schon bald darauf verzweigen sich die Perspektiven weiter. Je nach Betrachter kommen dabei verschiedene Interessen zum Vorschein: Marc Bücker, als Schulleiter eines technischen Berufskollegs, hat die Vielzahl der verschiedenen Bildungsgänge eines BKs im Blick. Ganz gleich, von welcher digitalen Infrastruktur in der Corona-Krise die Rede ist – Endgeräte, Software, Lernplattformen: Er müsse Sorge dafür tragen, dass eingesetzte Lösungen möglichst flexibel seien, um anpassungsfähig zu bleiben: „In einer komplexen Schulform wie der unseren ist vor allem die Möglichkeit der individuellen Konfigurierbarkeit von Geräten wichtig.“

Es überrascht daher nicht, dass unterschiedliche Schule auch unterschiedliche Wege gehen. Christoph Aretz etwa, Schulleiter der Liebfrauenschule, eines Gymnasiums in privater Trägerschaft, nennt die Anwendungen von Microsoft 365 als Plattform, mit der sein gesamtes Kollegium arbeite. Das HSBK dagegen, nicht zuletzt aus datenschutzrechtlichen Gründen, hat schulweit Iserv als Kommunikationsplattform eingeführt. Diese sei vielseitig, ausbaufähig, einfach zu bedienen, und ihr Server liege ausschließlich in Deutschland. Staatssekretär Richter wiederum bringt die webbasierte Umgebung LOGINEO NRW ins Spiel, eine Arbeitsplattform, die allen öffentlichen Schulen in NRW als Angebot zu Verfügung steht. Doch viele Schulen gehen hier eigene und andere Wege. Einig sind sich aber alle in einem: Gerade in Zeiten der Pandemie, die viele Jugendliche und junge Erwachsene vor große Herausforderungen stellt, ist die Durchsetzung des gesetzlichen Rechtes auf Bildung wichtiger denn je.

Die Aufzeichnung der Diskussion finden sie auf YouTube:

https://youtu.be/V37Sx_mCqlA

(sta)