Sonderpädagogik

Allgemeine Hinweise zur Einstellung einer sonderpädagogisch ausgebildeten Lehrkraft

Das Berufskolleg bildet die Schnittstelle zwischen Schule und Beruf. Jedes Schuljahr nehmen Berufskollegs Schülerinnen und Schüler als Abgängerinnen und Abgänger aus dem Förderschulsystem auf, die auch zum Teil noch keinen anerkannten Schulabschluss erworben haben.

Der „offizielle“ Förderbedarf nach der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Sonderpädagogische Förderung (AO-SF) in den Förderschwerpunkten „Emotional-Soziale Entwicklung“ und „Lernen“ wird nach Beendigung der Regelschulen beziehungsweise Förderschulen jedoch weitgehend aufgehoben. Und dass, obwohl der Förderbedarf in der Realität in den meisten Fällen weiterhin besteht und die Schülerinnen und Schüler auf eine weitergehende spezielle Förderung angewiesen sind.

In diesem Zusammenhang dürfen Schülerinnen und Schüler mit Fluchterfahrung nicht außer Acht gelassen werden. Ihre Beschulung erweitert die Anforderungen an Differenzierung und Beziehungsarbeit um ein zusätzliches Aufgabenfeld.

Am Hans-Sachs-Berufskolleg wird daher die Auffassung vertreten, dass sonderpädagogisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer am Berufskolleg systemrelevant sind.

Ihre besondere Sichtweise bzw. ein anderer pädagogischer Zugang zur Diagnostik und Förderung stellt eine wertvolle Ergänzung innerhalb und außerhalb des Unterrichts dar.

Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen ermöglichen und unterstützen die Entwicklung individueller und bedarfsgerechter Förderpläne für einzelne Schülerinnen und Schüler sowie die systematische Durchführung von Fördergesprächen für die individuelle Unterstützung und den daraus abzuleitenden Maßnahmen innerhalb des Unterrichts. Sie verstärken den pädagogisch-methodischen Austausch innerhalb unseres Kollegiums und bauen dementsprechend die Übergaben innerhalb unseres Gesamtsystems aus.

Mit Hilfe ihrer fachlichen Expertise werden bestehende Verfahrensweisen zur individuellen Förderung mit begleitenden spezifischen Hilfen wie die Schulung von Kompensationsverhalten oder Hilfen zur Entwicklung angemessenen Sozialverhaltens verknüpft.

Daraus resultierend ist die Heterogenität in allen Bildungsgängen unseres Berufskollegs als Chance zu sehen, zu nutzen und zu leben und das Erreichen von Schulabschlüssen als Zugangsvoraussetzungen zum Arbeitsmarkt wird statistisch messbar gesteigert.

Ferner sind sonderpädagogisch ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer ein äußerst wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung der Schulentwicklungsplanung und der nachhaltigen und systematischen Fortschreibung des Schulprogramms.

Konzept