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Letzte Aktualisierung am 30. Januar 2023

Integration

Verantwortlich: Herr Peñaloza

Vorbemerkung

Dieses Konzept zu den Internationalen Förderklassen ist Bestandteil des ausschließlich online geführten Schulprogramms. Damit ist es auch ein wesentlicher Baustein des Qualitätsmanagements am Hans-Sachs-Berufskolleg. Hinweise zum Arbeitsstand, zur Fortschreibung und zur Evaluation sind dort im Modul „Ausbildungsvorbereitung“ der abteilungsübergreifenden Ebene dokumentiert.

1. Vornehmstes Ziel

Alles schulische Handeln im Bildungsgang hat zum Ziel, die neu zugewanderten jungen Menschen in ein Schulsystem zu integrieren, in dem „Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln…“ (SchulG §2 Abs. 2) derart gelebt werden, dass diese jungen Menschen in der Lage sind, mündige Bürgerinnen und Bürger einer demokratischen Gesellschaft zu werden.

1.1 Prinzip: Ehrfurcht vor Gott

Konkretisierung:

Das gesamte pädagogische Team im Bildungsgang sieht verpflichtet, das Gute und Wahre des Kulturkreises, dem die Schülerinnen und Schüler ursprünglich angehören, anzuerkennen. „Die Anerkennung und Identifizierung des Guten in der jeweiligen Kultur wird nicht als Konformität und Uniformität, sondern als Bereicherung einer humanisierenden Diversität betrachtet.“ (T. W. Adorno: Auf die Frage: Was ist deutsch? GS 10.2, 693). Es wird aber auch jeder Diskurs über ein Kollektivsubjekt (das Deutsche, Kurdische, Arabische, Persische, Afghanische, Türkische, das Muslimische, das Christliche, das Jüdische, usw.) mit dem kritischen Blick betrachtet, der kollektiven Hörigkeit und der Selbstvergötzung absagt. (Vgl. Ebd., 691-694).

Besondere Maßnahmen:

Wachsames, aktives Zuhören in den Erzählungen der Schülerinnen und Schüler über sich selbst, ihre Kultur und die Anderen. Grundlegende Diskurse in einfacher Sprache über den Wert des Anderen und die Zugehörigkeit aller zu der einen Menschheitsfamilie. Der Politik- und Religionsunterricht gewinnt unter diesem Fokus einen besonderen Stellenwert im Bildungsgang.

1.2 Prinzip: Achtung vor der Würde des Menschen

Konkretisierung:

Ein respektvoller und gewaltfreier Umgang in der Klasse und allen am Schulleben Beteiligten mit ihren verschiedenen Überzeugungen kultiviert.

Besondere Maßnahmen:

Siehe unten: 3. Das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Lernenden

1.3 Prinzip: Bereitschaft zum sozialen Handeln

Konkretisierung:

Die Stadt Oberhausen ist aufnehmende Stadt neu zugewanderter Menschen, dabei soll die Kommune auch ein Stück Heimat der Neuzugewanderten werden. Aus dieser Identifizierung entstehen Projekte mit anderen Klassen aus anderen Bildungsgängen, mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, mit externen Partnern und mit Betreuungseinrichtungen der Stadt Oberhausen, in denen die Lernenden kreativ die Stadt Oberhausen freier, schöner und demokratischer gestalten.

Besondere Maßnahmen:

Elementarisierte Auseinandersetzung mit der Geschichte der Stadt Oberhausen und des Ruhrgebietes mithilfe einfacher Texte im Deutsch- und Politikunterricht.

Die Schülerinnen und Schüler sollen auch verschiedene Begegnungs-, Lern- und Kulturorte durch gemeinsame Ausflüge kennenlernen, z.B. Stadtbüchereien, Museen, Theater Jugendtreffpunkte und Sportvereine. Dieser Punkt bildet einen wichtigen Bereich der Schulsozialarbeit im Bildungsgang.

2. Die vier Teilziele

Damit sich diese Schülerinnen und Schüler frei, kritisch und selbstständig unter Annahme eines Verbleibs in der Deutschen Bundesrepublik entfalten und ihr Leben in Verantwortung für sich, ihre Mitmenschen und ihre Umwelt gestalten können, ergeben sich folgende vier Ziele dieses Konzeptes:

2.1 Schutzraum für traumatisierte Menschen, Stressreduktion

Die Internationalen Förderklassen des Hans-Sachs-Berufskollegs bieten Menschen mit Einschränkungen – aufgrund von physischer und psychischer Gewalterfahrungen – einen Raum zur Stressreduktion.

Wir bieten auf der Basis der fachlichen und pädagogischen Möglichkeiten einer Schule und innerhalb des Entscheidungs- und Kompetenzbereiches der Lehrerkräfte und Sozialarbeiter einen ruhigen, stressfreien, positiv besetzten Lernraum für den Einstieg in die Lebens- und Berufswelt.

2.2 Vorbereitung auf das eigenständige Leben in Deutschland

Die sprachliche Förderung dient der Förderung der Selbstständigkeit. Die Schülerinnen und Schüler kommen aus dem außer- und europäischen Ausland, aus sicheren Drittstaaten oder befinden sich in einem Asylverfahren. Alle bisher interviewten Schülerinnen und Schüler haben das Ziel in Deutschland zu verbleiben. Die Entscheidung über den Verbleib trifft das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Die sprachliche Förderung erfolgt unter der Annahme des Verbleibes in Deutschland.

2.3 Vorbereitung auf die Ausbildung

Die berufliche Vorbereitung verfolgt das Ziel, den Einstieg in die Ausbildung oder den Beruf zu erleichtern. Sie beruht ebenfalls auf der Annahme eines Verbleibes in Deutschland.

2.4 Vermittlung in die Ausbildung

Die Vermittlung in Ausbildung wird angestrebt durch die Vernetzung mit Betrieben und der Agentur für Arbeit. Die Vernetzung mit den Betrieben erfolgt unmittelbar, oder mittelbar über die Kammern. Die Vernetzung erfolgt innerhalb Nordrhein-Westfalens, zunächst innerhalb der Kommune, mittlerweile unter Einbeziehung von Nachbarkommunen und räumlich entfernten Kommunen

2.5 Konkretisierung der Ziele

2.5.1 Erstes Quartal – Hauptziel: einen ruhigen, stressfreien, positiv besetzten Lernraum zusammen aufbauen und erleben

Teilziel 1: Schutzraum für traumatisierte Menschen, Stressreduktion

Allgemein

Ich bin willkommen.

  • Der Klasse wird ein Raum zugewiesen.

  • In diesem Raum werden die Schülerinnen und Schüler mit einer Willkommensfeier empfangen

  • Die Schülerinnen und Schüler werden in ihrer jeweiligen Sprache empfangen und in der höflichen Form angesprochen. Aus den regulären Klassen werden Schülerinnen und Schüler gesucht, die als Dolmetscher fungieren.

  • Ein besonders spielerisch vorbereiteter Rundgang durch die Schule.

Deutsch/Kommunikation

Das bin ich.

(auf Deutsch und in der jeweiligen Muttersprache)

  • sich und andere respektvoll vorstellen,

  • jemanden respektvoll begrüßen,

  • sich respektvoll verabschieden

  • Heimatland erfragen und nennen,

  • über Sprachkenntnisse sprechen,

  • deutsches Alphabet,

  • Telefongespräch: nach jemandem fragen, ein Treffen mit Zeit und Ort vereinbaren können.

Betriebsorganisation

Lernfeld (LF) 1/BEO:

Kommunikation im Betrieb und Arbeitsschutz

Anforderungssituation 1.1

Angemessenes Verhalten:

  • Lernsituationen mit Selbstwahrnehmung und Interaktion in der Gruppe im Klassenraum, in der Schule, in der Umgebung

  • zeigen, führen, nehmen, geben, vormachen, nachmachen, nachsprechen, benennen

  • Kommunikation verbal/nonverbal, einfache Sprache, Piktogramme

Den Lernraum gestalten:

  • Stundenpläne lesen und verstehen,

  • Gestaltung des Lernraums mit den Schülerinnen und Schülern planen und durchführen,

  • Zuweisung eines eigenen Lernplatzes,

  • Selbstlernorganisation: Einleitung in das Anlegen und in die Führung eines Ordners,

  • Mülltrennung erklären und durchführen,

  • Respektvolles und sicheres Verhalten im Lernraum und in der Werkstatt.

Sozialarbeit

Orientierung und Mobilität in und zu der Schule

  • Schulsozialarbeit

  • Schulrallye

  • sprachlicher Austausch (z.B. bilinguale Benennung von Gegenständen)

Teilziel 2: Vorbereitung auf das eigenständige Leben in Deutschland

Allgemein

So funktioniert meine Schule:

  • Schulinterne organisatorische Vorgänge (Schülerausweis, Schulbescheinigung, Klassensprecher, Internetzugang, u.a.) erklären und die Schülerinnen und Schüler selbstständig durchführen lassen

Deutsch/Kommunikation

Meine Personalien und meine Familie:

  • Visitenkarten lesen

  • Anmeldeformular ausfüllen

  • Meinen Mitschülern begegnen: nach dem Befinden fragen / Befinden ausdrücken

  • die Familie vorstellen

  • den Wohnort nennen

  • Interview: Fragen zur eigenen Person beantworten

  • einfache Informationen verstehen

Betriebsorganisation

Struktur einer Schule, Funktionen von Lernorten:

  • Begehung der Schule, Treffpunkte in der Schule,

  • Ordnungssysteme in der Schule,

  • Ordnungssysteme im Klassenraum,

  • Rechte und Pflichten,

  • angemessener Auftritt, angemessene Worte, Sozialverhalten in der Schule,

  • in der Öffentlichkeit, im Betrieb,

  • Arbeitsanweisungen erkennen und umsetzen,

  • Regeln und Absprachen beachten und umsetzen.

Sozialarbeit

  • Konzentrationsübung (Zahlenreihen nennen, Gegenstände benennen)

  • Verhalten im Selbstlernzentrum

  • Unterstützung für das Beantragen des SchokoTickets

  • Unterstützung zur finanziellen Absicherung (z.B. Bankangelegenheiten)

Teilziel 3: Vorbereitung auf die Ausbildung

Allgemein

Meine Voraussetzungen für das Berufskolleg kennenlernen.

  • Bedingungsanalyse

  • Im Hinblick auf eine differenzierte Ausbildungsvorbereitung werden die Schülerinnen und Schüler mit ihren schulischen und berufspraktischen Voraussetzungen konfrontiert

Deutsch/Kommunikation

Meine schulischen und lernkulturellen Voraussetzungen:

  • Elementarer Test: lesen, schreiben, hören und verstehen

  • Besprechung und Durchführung differenzierter Aufgaben und Lernmaterialien

Betriebsorganisation

Praktische handwerkliche Voraussetzungen analysieren.

  • Die Berufsangebote der Schule kennenlernen und benennen.

  • Erste praktische Einblicke in die Werkstätte gewinnen (Differenzierung in Lerngruppen der Klasse: jede Gruppe geht mindestens wiederholt in den Werkstattunterricht aller Fachbereiche).

Sozialarbeit

Einzelberatung

in vertrauter Atmosphäre (z.B. bei Traumata, Vergangenheitsbewältigung, Flüchtlingshilfe)

Teilziel 4: Vermittlung in die Ausbildung

Allgemein

Wahl eines möglichen Werkstattunterrichtes

  • Schülerinnen und Schüler mit einem höheren Sprachniveau und mit den entsprechenden handwerklichen Voraussetzungen können in einer Fachklasse der Berufsfachschule hospitieren (Kontakt und Austausch mit Deutsch sprechenden Schülerinnen und Schülern und mit Hochdeutsch, Fachsprache und Umgangssprache)

Deutsch/Kommunikation

Entscheidung über die entsprechenden Materialien für die individuelle Förderung und die Binnendifferenzierung

Betriebsorganisation

Anforderungssituation 1.2

Erkennen offensichtlicher Unfall- und Gesundheitsgefahren, Beachten von Sicherheitsvorschriften:

  • Sicherheitsvorschriften erkennen und beachten,

  • kritische Situationen im Arbeitsalltag,

  • Unfallverhütung,

  • Schutz der eigenen Gesundheit,

  • Piktogramme zur Unfallverhütung, Fluchtwegsymbole, Erste Hilfe,

  • erste Begriffe der Fachsprache immer in Bezug zum Klassenraum (z.B. Beschlag, Olive, Drücker)

  • Maße in Bezug zum eigenen Körper,

  • Maße im Raum.

Festlegung der Werkstattgruppen

2.5.2 Zweites Quartal – Hauptziel: sich auf das eigenständige Leben in Deutschland vorbereiten

Teilziel 1: Schutzraum für traumatisierte Menschen, Stressreduktion

Allgemein

Ich gehöre zu einer neuen Schule und zu einer neuen Gesellschaft.

Ich suche und finde einen ruhigen Lernort in Oberhausen.

  • Erster Besuch der Schülerinnen und Schüler in der Asylbewerberunterkunft

  • Besuch von Fachklassen verschiedener Bildungsgänge. Mögliche Entstehung einer Klassenpatenschaft (es hängt von der Bereitschaft beider Klassen ab)

  • Teilnahme am Fußballturnier der Schule

  • Teilnahme am Sicherheitswettbewerb

  • Alltagssituationen im öffentlichen Raum, wie z.B.:

  • Die Stadtbibliothek und ihre Möglichkeiten kennenlernen

  • Andere Ausflüge in der Stadt Oberhausen und im Ruhrgebiet: Supermärkte, Einkaufszentrum, Theater, Weihnachtsmärkte, Fußballstadion

  • Wohnungssuche

Deutsch/Kommunikation

  • Meine Wohnung

    • Zimmer benennen

    • Häuser und Wohnungen beschreiben

    • Möbelstücke, Elektrogeräte und Farben benennen

    • Gefallen und Missfallen ausdrücken

    • Wohnungsanzeigen relevante Informationen entnehmen

    • Auskünfte am Telefon erfragen

    • Regeln im Büro

    Meine Stadt

    • wichtige Gebäude und Institutionen nennen

    • nach dem Weg fragen

    • den Weg beschreiben

Betriebsorganisation

LF2 (PRE) Bauteile/Werkstücke entwerfen und konstruieren

Anforderungssituation 2.1

  • grundlegende Materialunterschiede einfacher Werkstücke/Bauteile

  • zeigen, sehen, riechen, fühlen, wiegen, zuordnen, benennen, beschreiben

  • Baustoffe,

  • Betone, Steine, Mörtel, Hölzer, Kunststoffe, Gläser, Dämmstoffe

Sozialarbeit

  • Mit Fachklassen den Kontakt pflegen: Gesellschaftsspiele spielen

  • Hilfestellung bei der Wohnungssuche (z.B. Inserat lesen)

  • Unterstützung zur Integration von Zuwanderern

  • Unterstützung zur finanziellen Absicherung (z.B. Bafög, Bankangelegenheiten)

  • Netzwerkarbeit mit städtischen Angeboten für die Jugend (z.B.: Besuch von Jugendzentren)

  • Tagesaktuelle Nachrichten erörtern mit anschließenden Diskussionsrunden

Teilziel 2: Vorbereitung auf das eigenständige Leben in Deutschland

Allgemein

So funktioniert das Leben in Oberhausen und in der deutschen Gesellschaft

  • Alltägliche Vorgänge (Bankkonto, Behördengänge, Einkaufen, Kochen, u.a.) erklären, begleiten und die Schülerinnen und Schüler selbstständig durchführen lassen

Deutsch/Kommunikation

Einkaufen

  • Lebensmittel benennen

  • Einkaufszettel schreiben

  • Preise und Mengenangaben nennen und verstehen

  • einen Prospekt verstehen

  • ein Einkaufsgespräch führen

  • ein einfaches Rezept lesen

  • nach einem Wort fragen

  • Vermutungen äußern

  • Im Internet bestellen

Freizeit

  • den Wetterbericht verstehen

  • nach dem Wetter fragen und darüber sprechen,

  • einfache Gespräche am Imbiss führen,

  • über Freizeitaktivitäten sprechen,

  • Personenporträts verstehen.

Betriebsorganisation

Anforderungssituation 2.2

Zeichnungen zur Herstellung einfacher Bauteile/Werkstücke

  • Zeichenübungen, Skizzen,

  • Linienarten, Ansichten,

  • Maße entnehmen, Maße ergänzen

Sozialarbeit

  • Schülerbegleitung im Alltag (Tagesstruktur, Behördengänge, Selbstorganisation)

  • Entspannungsübung/ Stressabbau (z.B. Phantasiereisen)

  • Allgemeine Hygiene

  • Kochen als Kommunikation, Planung, Einkauf, gemeinsames Kochen von gesundem Essen

Teilziel 3: Vorbereitung auf die Ausbildung

Allgemein

Mein Verhalten ist eine sehr entscheidende Voraussetzung für die Ausbildung

  • Weiterer Besuch der Schülerinnen und Schüler in Asylbewerberunterkunft oder in deren Wohnungen,

  • Sekundärtugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ordnung, Fleiß, Höflichkeit und Dankbarkeit als Grundlage, im Sinne einer Kompetenzerweiterung, im Hinblick auf die Ausbildung darstellen und reflektieren,

  • pädagogische Maßnahmen wegen Verspätungen oder zu hohen Fehlstunden vereinbaren und durchführen („Verspätungszettel“ schreiben lassen, Verspätungszeit nachholen)

  • ordentlich schreiben,

  • das Ausbildungssystem in Deutschland kennen.

Deutsch/Kommunikation

Mein Tag

  • Ich räume mein Zimmer auf. Über Aktivitäten und Vorlieben sprechen

  • Nach der Uhrzeit fragen und die Uhrzeiten angeben

  • Wochentage benennen

  • Über die eigene Woche sprechen

  • Angaben zur Tageszeit verstehen und machen

  • Über den Tagesablauf berichten

  • Schilder/Telefonansagen: Öffnungszeiten verstehen

  • Informationstexte verstehen

Betriebsorganisation

Anforderungssituation 2.3

  • aus einfachen Zeichnungen von Bauteilen/Werkstücken wesentliche

  • Informationen entnehmen, ermitteln von Materialkosten

  • Stuhl, Tisch, Säule, Leonardo-Brücke

  • Konstruktionsdetails,

  • Verbindungen,

  • lesen von Zeichnungen,

  • Materiallisten,

  • Überschlagskalkulation

Anforderungssituation 2.4

  • konstruktive und gestalterische Lösungen von Bauteilen/Werkstücken

Präsentation gestalten, skizzieren,

  • anfertigen von Modellen

Sozialarbeit

  • Sozialtraining

  • Benimmregeln und Verhaltensregeln in der deutschen Gesellschaft

Teilziel 4: Vermittlung in die Ausbildung

Allgemein

Genauere Differenzierung der Lernvoraussetzungen, Lernfähigkeiten und Neigungen

Erste Überlegungen eines Berufsfelds für die Ausbildung

2.5.3 Drittes Quartal – Hauptziel: sich auf die Ausbildung vorbereiten

Teilziel 1: Schutzraum für traumatisierte Menschen, Stressreduktion

Allgemein

Mein Verhalten am Arbeitsplatz reflektieren

Deutsch/Kommunikation

  • Ich kann… Ich will…

  • Möglichkeiten und Fähigkeiten ausdrücken

  • Absichten ausdrücken

  • seinen Willen äußern

  • von Ereignissen und Tagesabläufen in der Vergangenheit berichten

  • Vorschläge machen und ablehnen

Betriebsorganisation

  • LF3 (PRE) Arbeit vorbereiten und Bauteile/Werkstücke erstellen

  • Anforderungssituation 3.1

  • Bau einfacher Bauteile/Werkstücke, Einrichtung des Arbeitsplatzes

  • vormachen, nachvollziehen, üben,

  • Arbeitsabläufe nachvollziehen,

  • Arbeitsmittel benennen, beschreiben,

  • fachgerechte Handhabung von Werkzeugen,

  • Hilfsmittel und Verbindungsmittel benennen, beschreiben, aufzeigen und nutzen

Sozialarbeit

  • Orientierung am Arbeitsplatz

  • Kommunikationsszenarien am Arbeitsplatz

Teilziel 2: Vorbereitung auf das eigenständige Leben in Deutschland

Allgemein

Ich bin selbstständig

Deutsch/Kommunikation

  • Arbeitsaufträge verstehen

  • Telefongespräch: sich wegen Krankheit entschuldigen

Betriebsorganisation

  • Arbeitsplatz einrichten,

  • einfache Stücke herstellen,

  • überprüfen des fertigen Bauteils/Werkstückes

Sozialarbeit

  • Selbstvertrauen,

  • Selbstbeobachtung

  • Selbstdisziplin

Teilziel 3: Vorbereitung auf die Ausbildung

Allgemein

Ich werde mit den Anforderungen der Lehrerinnen und Lehrer Arbeitswelt direkt konfrontiert.

  • Projekte in der Schule und in Kooperation mit anderen Institutionen.

Deutsch/Kommunikation

Ich bin … von Beruf.

  • Berufe benennen und erfragen

  • über die berufliche Situation sprechen

  • private und berufliche Informationen über Vergangenheit und Gegenwart austauschen

  • Ich hatte ja noch keine Berufserfahrung. Vor Ereignissen und Aktivitäten in der Vergangenheit berichten

Betriebsorganisation

Anforderungssituation 3.2

  • Mitwirken bei der Herstellung komplexer Bauteile/Werkstücke

  • Fachbegriffe für Werkzeuge und Materialien erfassen, benennen, aufführen,

  • Arbeitsschritte begleiten, nachvollziehen,

  • verpacken, einlagern,

  • Transport begleiten,

  • Bei Herstellung, beim Auf- und Einbau der Bauteile zuarbeiten und helfen

Sozialarbeit

  • Soft Skills am Arbeitsplatz

  • Netzwerkarbeit: Suche nach Projekten

Teilziel 4: Vermittlung in die Ausbildung

Allgemein

Nach beruflichen Neigung Hospitation im Werkstattunterricht der Berufsfachschule (Absprache mit der Schulleitung, dem Klassenlehrer und dem Werkstattlehrer)

Deutsch/Kommunikation

Mein erster Arbeitstag

  • Ratschläge verstehen und geben

  • Formalitäten und Regelungen verstehen

  • Anweisungen verstehen und darauf reagieren

2.5.4 Viertes Quartal – Hauptziel: Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz

Teilziel 1: Schutzraum für traumatisierte Menschen, Stressreduktion

Allgemein

Ich kann und will die Gesellschaft mit meinen Kompetenzen mitgestalten

  • Die Stellenangebote kennenlernen

Deutsch/Kommunikation

Ich bewerbe mich um eine Ausbildungsstelle

  • eine Stellenanzeige verstehen

  • ein Anschreiben und ein Vorstellungsgespräch verstehen

  • Telefongespräch: Informationen zu einem

  • Stellenangebot erfragen

Betriebsorganisation

LF4

Warten, Pflegen, Instandsetzen

Anforderungssituation 4.1

  • lagern und pflegen von Handwerkzeugen und -maschinen.

  • Zustand einschätzen, beschreiben,

  • Handwerkzeuge fachgerecht säubern, lagern und transportieren,

  • Sicherheitsvorschriften, Unfallverhütung wiederholen und vertiefen,

  • Werkzeuge fachgerecht einsetzen u. materialschonend nutzen,

  • Notwendigkeit von Instandsetzungen erkennen

Sozialarbeit

  • Hilfestellung bei der Suche eines Ausbildungsplatzes (z.B.: Besuch des Jobcenters, Einladung der Talentscouts)

  • Bewerbungstraining

  • Umgang mit Absagen

Teilziel 2: Vorbereitung auf das eigenständige Leben in Deutschland

Allgemein

  • Praktikumssuche

  • Stellensuche

  • Kontakte nutzen

Deutsch/Kommunikation

  • Anschreiben verfassen, Vorstellungsgespräch führen

  • eine Besprechung verstehen: zustimmen, widersprechen, die eigene Position darstellen, nach der Meinung fragen

Betriebsorganisation

Anforderungssituation 4.2

  • Schäden und Verschleiß an oder in Gebäuden Schadenkategorien zuordnen

  • Beschädigung benennen, beschreiben, aufschreiben,

  • einfache Schadenskategorien zuordnen

Sozialarbeit

  • Hilfestellung bei der Suche eines Ausbildungsplatzes (z.B.: Besuch des Jobcenters, Einladung der Talentscouts)

  • Bewerbungstraining

  • Umgang mit Absagen

Teilziel 3: Vorbereitung auf die Ausbildung

Allgemein

  • Kontakt mit Betrieben, die Auszubildende suchen

Deutsch/Kommunikation

Ein technischer Beruf:

Wiederholung und Vertiefung LF1 des Fachbereichs

  • Elementare Fachtexte lesen und verstehen

  • eine Bedienungsanleitung verstehen

  • ein technisches Gerät erklären

  • ein Problem beschreiben und um Hilfe bitten

  • Kunden begrüßen

  • Unternehmensstrukturen verstehen, über Aufgaben sprechen

  • einen Beruf vorstellen

Betriebsorganisation

LF5 (BEO) Umweltschutzmaßnahmen anwenden

Anforderungssituation 5.1

  • vorgegebene Umweltschutzmaßnahmen anwenden

  • erkennen, unterscheiden, benennen von Restmüll und Sekundär-Rohstoffen,

  • Verpackungsmaterial, Altpapier, Altglas, Bioabfall, Schadstoffe

  • zuordnen,

  • Umweltgefährdende Tätigkeiten zuordnen und beschreiben,

  • Umweltschutzmaßnahmen nachvollziehen,

  • Verbindung zum Unfallschutz herstellen,

  • UVV wiederholen.

Sozialarbeit

  • Hilfestellung bei der Suche eines Ausbildungsplatzes (z.B.: Besuch des Jobcenters, Einladung der Talentscouts)

  • Bewerbungstraining

  • Umgang mit Absagen

Teilziel 4: Vermittlung in die Ausbildung

Allgemein und Deutsch/Kommunikation

Feststellung des Sprachniveaus und der berufsspezifischen Kompetenzen

  • Berufsberatung

  • Entscheidung über den Besuch einer Fachklasse der Berufsfachschule oder Wiederholung des Bildungsgangs IFK (Fallbesprechung: Zeugniskonferenz, Bildungsgangkonferenz)

Betriebsorganisation

LF6 Qualität von Bauteilen / Werkstücken prüfen und verbessern

Anforderungssituation 6.1

Vergleich von Ist- und Soll-Zustand:

  • Anwenden von Prüfmitteln und Messwerkzeugen,

  • Ausfüllen von Prüflisten,

  • Bewerten des Zustandes

3. Das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Lernenden

Das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Lernenden basiert vor allem auf einer wertschätzenden Haltung, die eine positive Rolle der Lehrerinnen und Lehrer im Leben der Schülerinnen und Schüler bildet und zur Anerkennung der Lehrkräfte als moralische Autorität führt. Diese Rolle gilt für jede pädagogische Kraft im Bildungsgang, aber vor allem für die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer der jeweiligen Klasse. Die folgende Konkretisierung dieser Haltung gründet auf dem Konzept der Neuen Autorität (vgl. A. Schlippe, H. Omer: Stärke statt Macht. Neue Autorität in Familie, Schule und Gemeinde, Vadenhoeck + Ruprecht 32016).

KONKRETISIERUNG DEL HALTUNG

Prinzip: Körperliche und positiv intentionale Präsenz

Konkretisierung

Wachsamer Blick auf das Klima in der Klasse und auf jedes einzelne Mitglied der Gruppe.

Die Anwesenheit jeder Schülerin und jeden Schülers wird gewünscht und befürwortet.

Die Lehrerinnen und Lehrer achten auf Veränderungen bei den Schülerinnen und Schülern und melden diese – entweder anerkennend oder sorgend – zurück.

Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit heterogenen Positionen zu verschiedenen Themen in der Klasse.

Auftretende Probleme werden in der Klasse angesprochen, diskutiert und mit den Schülerinnen und Schüler geregelt, soweit es die Situation erlaubt.

Die Klasse soll ein Ort werden, in dem die Schülerinnen und Schüler vor ihren Konflikten nicht weglaufen, sondern in dem sie gemeinsam mit den anderen lernen, diese Konflikte zu überwinden.

Besondere Maßnahmen

Wenn möglich soll die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer jeden Tag in ihrer/seiner Klasse unterrichten.

Die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer soll möglichst viele Stunden in der anvertrauten Klasse unterrichten.

Elementare Erläuterung der Ich-Botschaften und ihrer Wirkung.

Prinzip: moralische Präsenz

Konkretisierung

Die wertschätzende Haltung der Lehrkräfte beruht auf dem Respekt der eigenen Würde und der Würde der Anderen.

Diese Grundlage des Zusammenlebens wird immer wieder klar und eindeutig als die Grundlage des Zusammenlernens und vor allem des Zusammenlebens in einer heterogenen Gesellschaft erläutert.

besondere Maßnahmen

Selbstwertgefühl stärken durch Klarheit und Eindeutigkeit: Alle pädagogischen Maßnahmen, wie respektvolle und höfliche Ansprache, das Klopfen an der Tür, Pünktlichkeit, Sauberkeit, absolute Bereitschaft auf Verzicht physischer und verbaler Gewalt werden in der Perspektive des gegenseitigen Respekts von jeder Lehrkraft als richtig und wahr vertreten und vermittelt.

Prinzip: Souveränität der Besinnung und systemische Präsenz

Konkretisierung

In kritischen Situationen wird nicht sofort und endgültig entschieden, wie zu handeln ist. Nicht der Impuls, sondern die pädagogische Reflexion soll die richtige Handlung hervorrufen.

Alle Entscheidungen in kritischen Situationen werden von allen Lehrkräften erfahrungsbezogen diskutiert und mitgetragen und in Absprache mit der Schulleitung getroffen.

– Gespräche mit Eltern, Betreuern, Vormund werden in Anwesenheit mindestens zweier Personen aus dem pädagogischen Team des Bildungsgangs geführt.

– Gewaltkonflikte werden nicht isoliert und verheimlicht betrachtet, sondern offen in der Klasse und im pädagogischen Team diskutiert.

besondere Maßnahmen

Fallbesprechung in der wöchentlichen MPT-Siztung:

In Konfliktsituationen wird erst eine gemeinsame Entscheidung getroffen, nachdem eine Fallbesprechung zwischen den betroffenen Lehrkräften, der Bildungsgangleitung, dem Sozialarbeiter und der Abteilungsleitung stattgefunden hat. Die wöchentliche Sitzung des multiprofessionellen Teams (MPT) dient zur gemeinsamen Entscheidungsfindung.

Die Entscheidung nach der konstruktiven Auseinandersetzung wird in allen Klassen des Bildungsgangs bekannt gegeben, soweit es die Situation erlaubt.

4. Exkurs zum Thema „Disziplin“ im Bildungsgang „Internationale Förderklassen“

Unter Disziplin verstehen wir das Erlernen und Einüben von Tugenden als gelebte Sittlichkeit innerhalb einer Gemeinschaft. Tugend wird verstanden als Einheit zwischen dem Wissen des sittlich Guten und der Bereitschaft sowie der Tatkraft, dieses Wissen zu verwirklichen (vgl. Thomas Zwenger, Tugend, in: Online-Wörterbuch Philosophie. Das Philosophielexikon im Internet). Tugend ist die innere Haltung, die sich im äußeren Verhalten zu sich selbst und zu den Mitmenschen zeigt.

Das erste Ziel unseres Konzeptes lautet „Die Internationalen Förderklassen des Hans-Sachs-Berufskollegs bieten Menschen mit Einschränkungen – aufgrund erlittener physischer und psychischer Gewalt – einen Raum zur Stressreduktion.“ Wir bieten auf der Basis der fachlichen und pädagogischen Kompetenzen der Lehrkräfte der Schule und innerhalb des professionellen Kompetenzbereiches der Lehrer einen ruhigen, stressfreien, positiv besetzten Lernraum für den Einstieg in die Lebens- und Berufswelt. Im ersten Quartal hat dieses Ziel Priorität. Hier erleben sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer existentiellen Lage, als Zweck – in Sinne Kants – unseres pädagogischen Handelns. Den Schülerinnen und Schülern wird von jeder Lehrkraft respektvoll – auf paritätischer Kommunikationsebene – begegnet. Hierzu einige Beispiele: Höfliche Anrede, persönliche Begrüßung per Handschlag, Ansprache in der jeweiligen Muttersprache der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer leben das erwartete Verhalten vor: Pünktlichkeit, Regelung der Handynutzung und des Tragens von Mützen werden als Zeichen der Achtung der Mitmenschen erklärt. Das ist unser pädagogischer Konsens und hat bis jetzt zu drei positiven Meilensteinen geführt:

1. Jeder Schülerinnen und Schüler erkennt sich in seiner „Integrität“ und in seiner Verantwortung sich selbst und den anderen gegenüber, nicht nur an der Schule institutionell aufgenommen, sondern vor allem persönlich angenommen.

2. Die fünf Lehrerinnen und die vier Lehrer werden von den Schülerinnen und Schülern nicht nur als epistemische Autorität, sondern vor allem als moralische Autorität betrachtet.

3. Eine friedliche und vertrauensvolle Lernatmosphäre – hier als Wertkatalog im Umgang mit konkurrierenden Werten – hat sich gebildet, unter dem Bewusstsein des gemeinsamen Tragens dieses Interaktionsprozesses.

5. Aussicht

Mehr Unterstützung für unser Konzept erwarten wir durch eine intensivere körperliche Betätigung unserer Schülerinnen und Schüler in Form von Sport- und Werkstattunterricht, wo sie soziale Kompetenzen, wie die Einhaltung von Regeln und das Arbeiten im Team, unter Rahmenbedingungen üben. Nach der Phase des Online-Unterricht aufgrund der Pandemie hat sich diese Erwartung verstärkt. Durch den Topf “Aufholen nach Corona” konnte ein Sportprojekt finanziert und durchgeführt werden. Wir hoffen, dass das Projekt in den kommenden Schuljahren regulär weiter stattfinden kann.

Konzept

PDF-Link

Konzept Integration

Stichworte

Internationale Förderklassen, IFK, Migration, Integration, Sprachförderung

Weiterentwicklung

1. Ziel: Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler


Verantwortlich:

Herr Peñaloza, Frau Mironenko

Maßnahmen zur Zielerreichung:

Hospitation der Schülerinnen und Schüler in Assistentenbildungsgängen

Evaluation:

Besprechung in MPT-Sitzung

Termin:

Juni 2023

Auswertung & Konsequenzen:

Beratung der Schülerinnen und Schüler

2. Ziel: Konzept zur Integration ukrainischer Schülerinnen und Schüler


Verantwortlich:

Frau Mironenko, Herr Peñaloza

Maßnahmen zur Zielerreichung:

Konzepterstellung

Evaluation:

Besprechung in der MPT-Sitzung

Termin:

Schuljahr 2023/2024

Auswertung & Konsequenzen:

Ergänzung des Integrationskonzeptes

Weitere Dokumente