Maler und Lackierer:innen
Verantwortlich: Frau Imig, OStR
Umsetzung der Richtlinien & Bildungspläne / Stand der Bildungsgangarbeit
Die Umsetzung des Rahmenlehrplans für den Bildungsgang Maler und Lackierer am Berufskolleg orientiert sich an den bundesweit einheitlichen Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) und den Ausbildungsordnungen. Ziel ist es, die beruflichen, fachlichen und überfachlichen Kompetenzen der Auszubildenden systematisch zu fördern. Dies erfolgt durch eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis, die sowohl die schulischen als auch die betrieblichen Lernorte einbezieht.
1. Berufsbildgerechte Kompetenzvermittlung
Der Unterricht basiert auf den im Rahmenlehrplan definierten Lernfeldern, die handlungsorientiert und praxisnah umgesetzt werden:
- Fachliche Kompetenz: Die Schüler*innen erlernen berufsrelevante Fähigkeiten wie das Planen, Gestalten und Beschichten von Oberflächen. Dabei stehen Themen wie Materialkunde, Farbgestaltung, Bauphysik und Umweltschutz im Vordergrund.
- Methodenkompetenz: Der Unterricht fördert systematisches Arbeiten, die Nutzung moderner Technologien und die Anwendung mathematischer Kenntnisse für betriebliche Aufgaben wie Flächenberechnung oder Kostenkalkulation.
- Soziale Kompetenz: Im Rahmen von Projektarbeiten wird die Teamfähigkeit gestärkt, während Rollenspiele und Übungen die Kommunikation mit Kundinnen und Kolleginnen fördern.
2. Lernfeldorientierter Unterricht
Die Lerninhalte sind in Lernfelder unterteilt, die die beruflichen Anforderungen realitätsnah abbilden. Beispiele sind:
- Gestaltung von Innenräumen: Farb- und Materialkonzepte entwickeln und umsetzen.
- Oberflächenbeschichtung: Einsatz von Lacken, Lasuren und modernen Beschichtungssystemen.
- Instandhaltung von Bauten: Reparatur- und Restaurierungsarbeiten unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte.
Die Lernfelder werden durch problemorientierte Aufgabenstellungen in den Unterricht integriert, sodass die Schüler*innen ihre Kompetenzen praxisnah weiterentwickeln.
3. Handlungsorientierter Unterricht
- Projektarbeit: Schüler*innen gestalten beispielsweise Räume, Fassaden oder Werkstücke, wobei sie von der Planung bis zur Fertigstellung alle Arbeitsschritte eigenständig umsetzen.
- Praxisbezogene Aufgaben: Themen wie Materialauswahl, Mischungsverhältnisse und der Einsatz von Werkzeugen und Maschinen werden anhand realer Situationen trainiert.
- Lernortkooperation: Der Unterricht berücksichtigt Erfahrungen und Anforderungen aus den Betrieben, sodass schulische und praktische Inhalte eng miteinander verzahnt sind.
4. Moderne Technologien und Digitalisierung
Die Richtlinien des Rahmenlehrplans sehen auch die Integration moderner Technologien vor:
- Einsatz digitaler Medien: 3D-Visualisierung von Farb- und Raumkonzepten, digitale Farbkonfiguratoren und Lernplattformen.
- Fokus auf Nachhaltigkeit: Umgang mit umweltfreundlichen Materialien, energieeffizientem Arbeiten und Recycling von Ressourcen.
5. Individuelle Förderung der Schüler*innen
Um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gerecht zu werden, sieht der Rahmenlehrplan Maßnahmen zur individuellen Förderung vor:
- Lernhilfen und Förderunterricht für leistungsschwächere Schüler*innen.
- Zusatzangebote und anspruchsvolle Projekte für leistungsstärkere Schüler*innen.
- Förderung der Sprach- und Kommunikationskompetenz, z. B. durch Übungen zur Fachsprache oder Dokumentation von Projekten.
Förderkonzept
Zielsetzung
Das Förderkonzept hat das Ziel, die Auszubildenden im Bildungsgang Maler und Lackierer individuell zu unterstützen, um ihre fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen zu stärken. Dabei werden sowohl lernschwächere als auch leistungsstärkere Schüler*innen gezielt gefördert, um die Ausbildungsziele zu erreichen und die Berufsperspektiven zu erweitern.
1. Diagnosephase: Bedarfsanalyse und individuelle Förderplanung
- Eingangsdiagnostik: Zu Beginn der Ausbildung wird eine individuelle Bestandsaufnahme durchgeführt. Dazu zählen Kompetenztests in den Bereichen Mathematik, Farbenlehre und Deutsch sowie Gespräche über persönliche Ziele und Herausforderungen.
- Individuelle Förderpläne: Basierend auf den Ergebnissen werden Förderpläne erstellt, die Schwächen adressieren (z. B. Mathematik, Sprachförderung) und Stärken ausbauen (z. B. kreative Projekte, Wettbewerbe).
2. Fachliche Förderung
- Lernwerkstätten: Regelmäßige Zusatzangebote für handwerkliche Übungen, wie zum Beispiel Schablonentechnik, Holzmaserung oder spezielle Lackiertechniken.
- Mathematikförderung: Unterstützung bei berufsspezifischer Mathematik, z. B. Flächenberechnung, Mischungsverhältnisse oder Materialbedarfskalkulation.
- Technologie-Workshops: Einführung in moderne Technologien, wie den Umgang mit Spritzlackieranlagen oder digitalen Planungstools.
3. Sprach- und Kommunikationsförderung
- Deutsch als Zweitsprache (DaZ): Für Schüler*innen mit Sprachdefiziten wird ergänzender Deutschunterricht angeboten, mit Fokus auf Fachsprache.
- Kommunikationstraining: Übungen zur Kundengesprächsführung, Angebotserstellung und Konfliktlösung.
- Berichtsheft-Coaching: Unterstützung beim Verfassen des Berichtshefts, um die Schreibkompetenz und Fachsprache zu verbessern.
4. Förderung der Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen
- Teambuilding-Workshops: Stärkung von Teamfähigkeit und Zusammenarbeit, z. B. durch gemeinsame Gestaltungsprojekte oder Exkursionen.
- Selbstmanagement: Training in Zeit- und Stressmanagement, um die Anforderungen der dualen Ausbildung besser zu bewältigen.
- Mentorenprogramm: Erfahrene Lehrkräfte oder ältere Auszubildende begleiten die Schülerinnen als Ansprechpartnerinnen.
5. Zusätzliche Angebote für leistungsstarke Schüler*innen
- Wettbewerbe: Teilnahme an regionalen oder nationalen Wettbewerben wie „Die Gute Form“ oder Meisterschaften im Handwerk.
- Projektarbeiten: Entwicklung komplexer Projekte, z. B. Raumgestaltung für soziale Einrichtungen oder künstlerische Wandgestaltungen.
- Weiterbildungsberatung: Unterstützung bei der Planung weiterer Karriereschritte, wie Meisterausbildung oder Fachschulbesuche.
6. Kooperationen und Netzwerke
- Betriebskooperationen: Enge Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben zur Bereitstellung von Förderangeboten wie Zusatzpraktika oder Schulungen.
- Externe Partner: Kooperationen mit Farbherstellern, Innungen oder Weiterbildungseinrichtungen für spezielle Workshops und Schulungen.
- Elternarbeit: Regelmäßige Gespräche und Feedback, um auch das private Umfeld in die Förderung einzubeziehen.
7. Evaluation und Weiterentwicklung
- Feedback-Schleifen: Regelmäßige Evaluierung der Maßnahmen durch Schüler*innen, Lehrkräfte und Ausbildungsbetriebe.
- Fortbildung des Lehrpersonals: Schulungen für Lehrkräfte, z. B. in inklusiven Unterrichtsmethoden oder neuen technischen Entwicklungen.
- Anpassung des Konzepts: Jährliche Überarbeitung des Förderplans basierend auf den Evaluationsergebnissen und neuen Anforderungen.
Fazit
Das Förderkonzept bietet eine ganzheitliche Unterstützung, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Schüler*innen orientiert und gleichzeitig die Anforderungen des Berufsbildes berücksichtigt. Durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Fachkompetenz, Sprache, Persönlichkeit und Kooperation mit Betrieben werden die Auszubildenden optimal auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet.
Leistungskonzept
Ein Leistungskonzept, in dem die Inhalte und Leitungen für alle Fächer dargestellt sind, liegt vor und wir zu den Bildungsgangkonferenzen aktualisiert und verabschiedet.
Lernortkooperation
Die Lernortkooperation am Hans-Sachs-Berufskolleg Oberhausen ist ein zentrales Element im Bildungsgang Maler und Lackierer. Sie dient der optimalen Verzahnung von schulischer Ausbildung, betrieblicher Praxis und den Anforderungen der Handwerkskammer. Ziel ist es, den Auszubildenden eine umfassende, praxisnahe und zukunftsorientierte Ausbildung zu ermöglichen.
1. Zusammenarbeit zwischen Schule und Betrieb
Das Hans-Sachs-Berufskolleg pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben der Region.
- Abstimmung der Lerninhalte: Regelmäßige Treffen zwischen Lehrkräften und Betriebsvertreter*innen gewährleisten, dass die schulischen Inhalte mit den praktischen Anforderungen im Betrieb harmonieren.
- Praktische Projektarbeiten: Betriebe und Schule entwickeln gemeinsam praxisnahe Aufgaben, die die Auszubildenden im Unterricht oder Betrieb umsetzen, z. B. Farbkonzepte für reale Objekte.
- Feedback-Kultur: Betriebe geben Rückmeldungen zu den schulischen Leistungen, während die Schule Impulse zur Weiterentwicklung der praktischen Ausbildung liefert.
2. Kooperation mit der Handwerkskammer und Innungen
- Prüfungsvorbereitung: Die enge Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer stellt sicher, dass die Auszubildenden optimal auf die Gesellenprüfung vorbereitet werden. Dies umfasst z. B. die Schulung prüfungsrelevanter Inhalte im Fachunterricht.
- Fachveranstaltungen: Die Schule organisiert gemeinsam mit den Innungen Informationsveranstaltungen, wie etwa über aktuelle Trends und Innovationen in der Branche.
- Workshops und Seminare: Externe Expert*innen aus der Handwerkskammer und Farbindustrie bieten zusätzliche Fortbildungen zu Themen wie Umweltschutz, innovative Lackiertechniken oder Kundenkommunikation.
3. Regelmäßige Kooperationsgespräche
- Runder Tisch: Einmal pro Schuljahr treffen sich Lehrkräfte, Ausbilderinnen und Vertreterinnen der Innung, um aktuelle Herausforderungen zu besprechen, etwa die Anpassung der Ausbildungsinhalte an neue Technologien oder die Förderung leistungsschwächerer Auszubildender.
- Feedback-Schleifen: Die Lernortkooperation wird kontinuierlich evaluiert und an die Bedürfnisse von Schüler*innen und Betrieben angepasst.
4. Gemeinsame Projekte und Veranstaltungen
- Praxisorientierter Unterricht: Gemeinsame Projekte, wie die Gestaltung öffentlicher Räume oder die Renovierung sozialer Einrichtungen, fördern den Austausch zwischen Betrieb und Schule.
- Berufsinformationstage: Die Schule organisiert zusammen mit Betrieben und der Handwerkskammer Veranstaltungen, um potenzielle Auszubildende für den Beruf zu begeistern.
- Ausstellungen und Wettbewerbe: Projekte und Arbeiten der Auszubildenden werden öffentlich präsentiert, um die Bedeutung des Maler- und Lackiererhandwerks sichtbar zu machen.
Weiterentwicklung
- Förderung von KI-Kompetenzen im Malerhandwerk
- Einführung von Unterrichtseinheiten über die Bedeutung von KI im Handwerk, wie Farb- und Designsimulationen oder automatisierte Arbeitsprozesse.
- Einsatz von KI-gestützten Programmen zur Visualisierung von Raumgestaltungen und Materialeffizienz (z. B. digitale Raumplanung oder 3D-Tools).
- Besuch eines Workshops oder Vortrags von Expert*innen über den Einsatz von KI und Digitalisierung im Handwerk.
- Praxisnahe Umsetzung digitaler Technologien
- Projektarbeiten mit Betrieben, bei denen digitale Werkzeuge eingesetzt werden, z. B. für die Planung und Dokumentation von Renovierungsarbeiten.
- Nutzung von Virtual Reality (VR) zur Simulation von Malertechniken und Gestaltungskonzepten.
- Schülerförderung durch digitale Kompetenzentwicklung
- Einführung eines wöchentlichen Medienkompetenztrainings, in dem die Schüler*innen den sicheren Umgang mit digitalen Werkzeugen und Plattformen erlernen.
- Unterstützung beim Erstellen digitaler Berichtshefte, um die Dokumentation und Nachverfolgung von Arbeitsergebnissen zu optimieren.
- Aufbau von Kooperationen und Netzwerken
- Zusammenarbeit mit Betrieben, die innovative Technologien einsetzen, um Einblicke in die Praxis zu geben und digitale Kompetenzen zu fördern.
- Teilnahme an Wettbewerben oder Projekten, die den Einsatz moderner Medien und KI im Malerhandwerk thematisieren.